So befreist Du Dich von den Fesseln der Noten
Immer wieder werde ich gefragt, wofür man sich mit Harmonielehre oder Musiktheorie auseinandersetzen sollte, wenn es doch Noten für alle Musikstücke gibt.
Nun, das ist ganz einfach erklärt:
Die Noten, die auf einem Notenblatt stehen, hat der Komponist oder Arrangeur ja so niedergeschrieben, wie er meinte, dass das Musikstück klingen sollte.
Die Interpretation eines Künstlers ist jedoch nur eine von unzählichen Möglichkeiten, wie ein Musikstück klingen könnte.
Da jedoch in den Noten keinerlei Erklärungen stehen, welche Möglichkeiten zur Interpretation es noch gäbe, bleibt einem nichts anderes über, als genau das zu spielen, was auf dem Notenblatt steht.
Daher werde ich Dir im Folgenden zeigen, wie Du die Notenschrift entschlüsselst, um ein Musikstück nach Lust und Laune in Deiner eigenen Version wiederzugeben.
Noten lesen vs. freies Klavierspielen
Wie Du weißt gibt es ja von zahlreichen Musikstücken unterschiedliche Versionen.
Eigentlich bräuchte man für jede Version eines Musikstückes ein eigenes Notenblatt, um das Stück mit einem anderen Sound wiederzugeben.
Es genügt ein einziges Notenblatt, um ein Musikstück in zahlreichen Varianten nach Lust und Laune zu interpretieren.
Vom Titel "Yesterday" der Gruppe "The Beatles" gibt es über 3.000 Coverversionen (Guiness Buch der Rekorde).
Und jede Version klingt anders, weil eben jeder Künstler einen anderen Sound hat.
Aus diesem Grunde zeige ich Dir, wie Du ein Musikstück in zahlreichen unterschiedlichen Varianten spielen kannst, und zwar so wie es Deinem persönlichen Geschmack entspricht.
Muster erkennen vs. Auswendig lernen
Jedes Musikstück besteht immer aus drei Elementen:
- der Melodik = die Melodie
- der Rhythmik = der Rhythmus
- der Harmonik = die Begleitung
Die Melodie eines Musikstücks bleibt unverändert, da sie ja für den Wiedererkennungswert des Stückes sorgt.
Den Rhythmus und die Begleitung eines Musikstücks kannst Du völlig frei nach Lust und Laune verändern.
Aus diesem Grund brauchen wir auch kaum Informationen von einem Notenblatt, da wir alles völlig frei gestalten können.
Dies setzt lediglich voraus, zu verstehen, wie Musik funktioniert und nicht einfach nur Töne auswendig zu lernen.
Ein einfaches Beispiel:
Was denkst Du, ist leichter zu merken:
1. die geraden Zahlen von 2 bis 30
2. die Zahlenkette 2-4-6-8-10-12-14-16-18-20-22-24-26-28-30
Die erste Variante ist natürlich wesentlich leichter, setzt aber natürlich voraus, dass Du über gerade Zahlen Bescheid weißt.
Selbst wenn Du alle geraden Zahlen bis 1 Million auswendig lernen würdest, dann wäre an dieser Stelle Schluss.
Darüber hinaus könntest Du die geraden Zahlen nicht benennen, wenn Du nicht wüsstest, was gerade Zahlen sind.
Genauso ist es auch bei der Musik.
Das Geheimnis der Freiheit am Klavier
Du siehst hier die ersten Takte der Mozartsonate Nr.1:
Wenn man genau hinsieht, dann erkennt man, dass sich die gleichen Töne ständig wiederholen:
Tatsächlich sind es die Noten C-G-E-C.
Die Töne C, E und G sind die Töne eines C-Akkordes.
Die anderen Töne dazwischen sind die Töne von G- und F-Akkorden.
Was denkst Du, ist leichter zu merken:
1. die Töne eines C-Akkordes, abwechselnd mit den Tönen von G- bzw. F-Akkorden, oder
2. die Tonkette C-G-E-G-C-G-E-G (D-G-F-G) C-G-E-G (C-A-F-A) C-G-E-G (H-G-D-G) C-G-E-G
Ich denke, es ist selbsterklärend, dass die erste Variante wesentlich leichter zu merken ist.
Voraussetzung ist aber, die Akkorde zu kennen und zu wissen, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen.
Die notierte Version ist bloß eine von hunderten Möglichkeiten, wie man das Musikstück spielen könnte.
C-, G- und F-Akkorde kann man auf die unterschiedlichste Art und Weise spielen.
Man könnte die gleichen Töne auch ganz anders kombinieren und hätte somit einen komplett anderen Sound.
Vom Musikcomputer zum freien Pianisten
In diesem Beispiel gebe ich das bekannte Kinderlied „Alle meine Entchen“ in unterschiedlichen Varianten zum Besten,
und das was ich hier demonstriere, funktioniert mit jedem Musikstück:
Wenn Du wissen willst, mit welchen Tonkombinationen Du welchen Klang erzeugen kannst, dann bist Du hier genau richtig.
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Du wirst sehen, welch befreiendes Gefühl es ist, nicht mehr Sklave des Notenblattes zu sein, sondern Herr und Meister über die Tasten.
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg für Deine eigenen Interpretationen auf Deinem Tasteninstrument.
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