Warum ist es so schwierig, das freie Spiel am Klavier lernen zu können?
Wenn es so einfach wäre, dann hätten es ja wohl alle längst geschafft, könnte man meinen.
Die Wahrheit ist aber: Wenn man weiß, wie es funktioniert und was man dafür tun muss, dann ist es denkbar einfach.
Wenn man weiß, wie man ein Haus baut, dann wird man auch in der Lage sein, eine Villa zu errichten.
Kennt man allerdings die Methoden nicht, dann wird man schon beim Fundament scheitern.
Selbst wenn man es schafft, die Wände aufzubauen, dies jedoch auf gut Glück gemacht hat, dann bleibt es dem Zufall überlassen, ob sie den ersten Sturm überstehen.
Beim freien Klavierspiel ist dies genauso.
Wenn man nicht weiß, wie man sich seinen Traum zielsicher erfüllen kann, dann hat man eigentlich nur eine Chance: die Erfüllung des Traumes dem Zufall zu überlassen und ihn vielleicht niemals zu erleben. Jedoch:
Wenn man weiß, wie man sein Ziel sicher erreicht, dann ist es eben kein Zufall mehr.
Drei Möglichkeiten, um das Spiel am Klavier lernen zu können
1. Die klassische Methode
Bei dieser Methode lernt man ganz klassisch das Notenlesen und spielt genau das, was in den Noten steht.
2. Die Unterrichtsmethode an öffentlichen Schulen
Bei dieser Methode lernt man die allgemeinen, musikalischen Grundlagen.
3. Lass Dir von jemandem helfen, der es nicht bloß geschafft hat, sondern Dir auch sagen kann wie!
Mit so jemandem meine ich einen Menschen, der Deine Situation nicht nur selber erlebt hat, sie in- und auswendig kennt und erfolgreich gelöst hat, sondern Dir auch sagen kann, wie er das geschafft hat.
Wie wird der Traum vom freien Klavierspiel Wirklichkeit?
Als ich mein klassisches Klavierstudium absolviert habe, habe ich eine strikte Ausbildung durchlaufen, die nicht die geringste Abweichung vom Originalwerk zugelassen hat.
Mein Ziel war jedoch immer, mich nach Lust und Laune am Musikinstrument auszudrücken und
meine eigene Lieblingsmusik völlig frei und ungezwungen interpretieren zu können.
Beim klassischen Klavier lernen war jedoch das genaue Gegenteil der Fall.
Angesagt war Tonleitern üben und Einstudieren bestimmter Passagen nach exakter Vorgabe durch ein festgelegtes Notenbild,
ohne dies auch nur im Geringsten zu verlassen.
Schon bald habe ich es sattgehabt, mich immer strikt daran halten zu müssen, was in den Noten stand oder was der Klavierlehrer für richtig befand.
Daher habe ich ins Popularmusikfach gewechselt, Komposition und Arrangement studiert und begonnen,
autodidaktisch die zahlreichen Geheimnisse der Musik zu entdecken.
Schließlich habe ich herausgefunden, dass in der Musik viel mehr drinsteckt, als mir im Klavierunterricht tatsächlich vermittelt wurde.
Nach zwei Jahrzehnten als Profimusiker habe ich schließlich ein Masterstudium für Instrumentalpädagogik mit Auszeichnung absolviert, mich als Klavier- und Musiklehrer selbständig gemacht und mittlerweile mehr als 150 Schüler in einigen 1000 Unterrichtsstunden unterrichtet.
Dabei ist mir aufgefallen, dass Schüler, die am Instrument schon recht fortgeschritten waren und bereits ziemlich komplexe Stücke spielen konnten, keine Ahnung hatten, warum sie wann welche Töne spielen, um einen bestimmten Klang zu erzeugen.
Selbst wenn Schüler in der Lage waren, sehr gut nach Noten zu spielen,
konnten sie ohne Notenvorlage nicht einmal ein einfaches Kinderlied zum Besten geben.
Mit der Popularität von diversen Videoplattformen wurde auch sehr beliebt,
Stücke nach Tutorials aus dem Internet zu erlernen, in denen bunte Bausteine vom Himmel fallen
und dem Schüler zeigen, welche Tasten er wann drücken muss.
Diese Methode mag sich eignen, um nach Vorlage ein bestimmtes Lied nach zu klimpern,
aber mit Sicherheit nicht, um das freie Spiel am Klavier lernen zu können.
Beim Klavierspielen geht es nicht darum, immens viele Tasten in einer affenartigen Geschwindigkeit drücken zu können.
Tatsächlich kann man schon mit sehr wenigen Töne gute Ergebnisse erzielen.
Man muss lediglich wissen, welche Töne man miteinander kombiniert, um das gewünschte Klangergebnis zu bewirken.
Wenn Du nicht weißt, welche Tasten Du drücken musst, um den von Dir gewünschten Klang zu erzeugen, dann bist Du natürlich auch nicht in der Lage, Dich frei nach Lust und Laune auf deinem Musikinstrument auszudrücken.
Daher werde ich Dir zeigen, mit welchen Methoden Du ein Musikstück ganz einfach zum Klingen bringen wirst, in einer Art und Weise, wie Du es nicht für möglich gehalten hättest.
In drei Schritten zum musikalischen Gesamtwerk
Damit Du Deine Lieblingsmusik auf Deinem Instrument völlig frei nach Lust und Laune wiedergeben kannst, ist mal wichtig, zu wissen, woraus Dein Musikstück eigentlich besteht.
Jedes Musikstück besteht immer aus den gleichen drei Elementen:
- Die Melodik - Jedes Musikstück hat eine Melodie. Diese kann gesungen oder gepfiffen werden und ist entscheidend, um das Musikstück eindeutig wiederzuerkennen.
- Die Rhythmik - Ein Musikstück hat einen bestimmten Rhythmus. Dies kann z.B. ein Walzer, ein Marsch oder jedes erdenkliche rhythmische Muster sein.
- Die Harmonik - Die Harmonien, auch als Begleitung bekannt, machen ein musikalisches Werk vollständig. Sie sind sozusagen das Salz in der Suppe und geben einem Musikstück seinen besonderen Charme.
Um ein Musikstück völlig frei interpretieren zu können, benötigt man alle drei Elemente, aus folgenden Gründen:
- Melodik: Die Melodien musikalischer Werke sind für den Wiedererkennungswert des jeweiligen Musikstücks von besonderer Wichtigkeit. Obwohl die Melodien von großen Kompositionen oft leichter sind als ein einfaches Kinderlied, so erklingen sie erst so großartig durch einen bestimmten Rhythmus und eine entsprechende Begleitung.
- Rhythmik: Der Rhythmus gibt einem Musikstück Schwung und Lebendigkeit. Ein großartiger Rhythmus, welcher jedoch keinerlei Melodie oder Töne hat, kann nicht nachgesungen und daher vom Zuhörer nicht eindeutig einem bestimmten Lied zugeordnet werden.
- Harmonik: Die Begleitung macht schließlich aus einem Musikstück ein Gesamtwerk. Die komplexeste Begleitung bzw. Harmonik wird jedoch ohne eine Melodie und den entsprechenden Rhythmus wiederum nicht als ein bestimmtes Lied erkannt werden. Auch hier fehlt der Faktor, der für die Wiedererkennung erforderlich ist.
In den weiteren Teilen
01. Melodik - Noten lesen lernen - So spielst Du jede Melodie am Klavier
02. Rhythmik - Rhythmus Noten lernen - So kommt Flow in Dein Klavierspiel
03. Harmonik - Klavierbegleitung lernen - So wird ein Musikstück zum Gesamtwerk
werde ich Dir die drei Basis-Elemente jedes Musikstücks genauer vorstellen.
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Dann nimm doch gerne teil am kostenlosen Crashkurs meiner Online-Akademie.
In diesem Crashkurs zeige ich Dir live am Instrument, wie Du Deine Lieblingsmusik ganz nach Deinem eigenen Geschmack spielen kannst.
Außerdem zeige ich Dir, wie Du ein Musikstück spielend leicht in unterschiedlichen Musikrichtungen spielen kannst.
Viel Spaß im kostenlosen Crashkurs meiner Online-Akademie.
Erlebe die Freiheit des Klavierspiels
Spiele Deine Lieblingsmusik
ganz nach
Deinem Geschmack
Ich wünsch‘ Dir viel Spaß und Erfolg,
Roman Sillipp